TANGRAM 33 Bulletin de la CFR Juin 2014 - page 9

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6/2014
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TANGRAM33
komplexe soziale Probleme «ethnisiert» wer-
den. Zur besseren Information eines breiten
Publikums sollten die Inhalte unter verschie-
denen Blickwinkeln dargestellt werden, um
die wirtschaftlichen und sozialen Bedingun-
gen, unter denen diese Minderheiten in der
Schweiz leben, verständlich zumachen.
Die Studie «Qualität der Berichterstattung
über Roma in den Leitmedien der Schweiz»
des
ForschungsinstitutsÖffentlichkeitundGe-
sellschaft fög
derUniversitätZürich, erstellt im
Auftrag der Eidgenössischen Kommission ge-
genRassismus EKR, analysiert diemediale Be-
richterstattungüberRomaund Jenische inder
Schweiz zwischen 2005 und 2012. Dreizehn
unterschiedliche Printmedien (Abonnements-
zeitungen, Sonntagspresse, Gratiszeitungen,
Boulevardpresse) und vier Sendegefässe des
öffentlichen Fernsehens wurden auf Grund
ihrer Auflagestärke oder ihrer Einschaltquote
ausgewertet.
Studie: Patrik Ettinger, «Qualität der Berichterstattung
über Roma in den Leitmedien der Schweiz», Bern, EKR,
2013.
Traitement de l’information sur les
Roms: lesmédias peuventmieux faire
Berne, 5.12.2013 – LaCommission fédérale
contre le racisme CFR publie une étude de
l’Universitéde Zurichquimet en évidence les
lacunesde l’information sur lesRomsdans les
principauxmédias de Suisse. Une proportion
importante des contributions analysées ne
rendpas comptede ladiversitédes contextes
thématiques et des opinions. La moitié des
contributions traitant de la situation des
Roms en Suisse utilise des généralisations.
Ces dernières sont une fois sur quatre asso-
ciées àdes stéréotypes négatifs.
DifferenziertereBerichterstattungüber
Roma indenMedienerwünscht
Bern, 5.12.2013 –DieEidgenössischeKom-
mission gegen Rassismus EKR publiziert eine
Studie der Universität Zürich zur Qualität der
Berichterstattung über Roma in Leitmedien
der Schweiz. Viele der analysierten Beiträge
widerspiegeln die komplexen thematischen
Zusammenhänge undMeinungen zuundiffe-
renziert. In der Hälfte der Beiträge über die
Situation der Roma in der Schweiz werden
pauschalisierende Aussagen portiert. Diese
sind in einem von vier Fällen mit negativen
Stereotypen assoziiert.
Während sichdieMedienbeiträgeüberdie
Situation der Roma im Ausland auf die erlit-
tene Diskriminierung und auf ihre Integrati-
onsbemühungen konzentrieren, wird in der
Berichterstattung über Roma in der Schweiz
vor allem auffälliges oder kriminelles Verhal-
ten thematisiert. Dies hat einen entscheiden-
denEinfluss auf dieWahrnehmungder Roma,
Jenischen und Manouches/Sinti in unserem
Land.
Die pauschalisierenden Aussagen sind zu-
demmit negativen Stereotypen assoziiert. In
rund der Hälfte der analysierten Beiträge im
Zusammenhang mit Roma und Jenischen in
der Schweiz trifftman auf Verallgemeinerun-
gen, und inmehr als einemViertel vermitteln
diese negative Stereotype. Betrachtet man
diese Kombination als Indikator für eine Dis-
kriminierung, ist davon auszugehen, dass ei-
ner von acht journalistischenBeiträgen inder
Tendenz diskriminierend ist.
Die EKR ruft dieMedien zu einer umsichti-
gerenBerichterstattungüberRomaauf.Wün-
schenswert ist eine differenzierte Darstellung
ohneVerallgemeinerungen.Auchgiltes,nicht
in die Vereinfachungsfalle zu tappen, indem
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