TANGRAM 35 Bulletin der EKR Juni 2015 - page 24

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20 Jahre
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20ans
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20anni
Kampagne zum20-Jahr-Jubiläumder EKR
Une campagnepour les 20ans de laCFR
Una campagnaper i 20anni dellaCFR
TANGRAM 35
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6/2015
| Giulia Brogini |«Bunte Schweiz» –Neue Kampagne der EKR
Kinder schon im frühesten Alter damit kon-
frontiert werden, ist es die Aufgabe von uns
allen, dazubeizutragen, eineneueAlphabeti-
sierungsphaseeinzuläuten.
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DieKampagne «BunteSchweiz»
DieEidgenössischeKommissiongegenRas-
sismus EKR befasst sich nicht erst heute mit
den eben erwähnten Fragestellungen. Die
vom Internet hervorgerufene
Verbreitung und Beschleuni-
gung von Gedanken, Ideo-
logien und Meinungen hat
die Themen «Rassismus» und
«Antirassismus» zwar nicht im
Inhalt verändert, aber deren
Breitenwirkung
potenziert.
Die prinzipielle Herausforde-
rung des Internets – sowohl
in gesellschaftlicher als auch
juristischer Hinsicht – ist die Enthemmungder
Meinungsäusserung im virtuellen Raum. Was
vorher bisweilen nur kodiert verbalisiert oder
nur ingeschlossenen, privatenZirkelnverbrei-
tet wurde, steht nun nachverfolgbar, schrift-
lichundöffentlich zugänglich imNetz.
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Die Kampagne «Bunte Schweiz», welche
die Eidgenössische Kommission gegen Ras-
sismus dieses Jahr vor dem Hintergrund des
20-Jahr-Jubiläums der Annahme der Straf-
norm gegen Rassendiskriminierung, des Bei-
tritts der Schweiz zum Internationalen Über-
einkommen zur Beseitigung jeder Form von
Rassendiskriminierung und der Einsetzung
unserer Kommission führt, zielt auf den be-
wussterenUmgangmit demThemaRassismus
und Diskriminierungsschutz im Internet. Un-
sere wichtigste Zielgruppe sind die heutigen
Jugendlichen – in der näherenUmschreibung
der Altersgruppe also der eingangs erwähn-
ten «Generation Y». Diese jungenMenschen
sollendahingehend sensibilisiertwerden, wie
sie ihre Informations- und Kommunikations-
ebene. Der Einfluss des Internets auf unsere
individuellen und sozialen Kommunikations-
muster, auf unsere Lebensweise ist gewaltig.
Zum heutigen Zeitpunkt ist es noch nicht ab-
schätzbar, inwiefern sich im Zuge dieser Ent-
wicklung auch unsere Verhaltensweisen und
Wertvorstellungen verändern werden. Bund,
KantoneundStädtehaben inden letzten Jah-
ren zu Recht ein Augenmerk auf die Zusam-
menhänge imBereich Jugend
undMedienwie auch Jugend
undGewalt gelegt.
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Das Phänomen von Hass-
reden im Internet
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und der
Radikalisierung von Individu-
en– insbesonderevon jungen
Menschen – über das Inter-
net gibt es nicht erst seit der
Gründung des Islamischen
Staates, sondern war schon viel früher ange-
legt – allerdings wurde es in der breiten Öf-
fentlichkeit nicht soprominent diskutiert.
2
Eine weitaus grössere Herausforderung
bildet inunserer Kommunikationsgesellschaft
wohl für die meisten Eltern und Erziehungs-
verantwortlichen zuRecht der alltäglicheUm-
gangderHeranwachsendenmit dem Internet
und den sozialen Netzwerken. Wie sollen sie
ihre Kinder vor Cybermobbing, Pornografie,
sexuellenÜbergriffen und Belästigung via In-
ternet schützen?
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An dieser Stelle möchte ich nicht auf die
Diskussion eingehen, ob das Internet und die
neuenMedienan sich«gut»oder«böse» sind,
ob sie«taugen»oder eben«nicht taugen» für
die Rolle, die sie innehaben. Das Internet und
die neuen Medien sind eine neue Ausgangs-
lage für unsere Gesellschaft, und wir müssen
lernen, damitumzugehen.Angesichtsder Tat-
sache, dass bereits heute vor allemdie jungen
Menschen diese Mittel verwenden und die
Dieprinzipielle
Herausforderung
des Internets ist die
Enthemmungder
Meinungsäusserung
im virtuellenRaum.
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