Fall 2015-007N

Antisemitischer Post auf Facebook: «was wotsch vomä volk haltä wo än profeth as chrütz hat gnaglät»

Bern

Verfahrensgeschichte
2015 2015-007N Die zuständige Strafverfolgungsbehörde verurteilt den Beschuldigten.
Juristische Suchbegriffe
Tathandlung / Objektiver Tatbestand Aufruf zu Hass und Diskriminierung (Abs. 1)
Schutzobjekt keine Ausführungen zum Schutzobjekt
Spezialfragen zum Tatbestand keine
Stichwörter
Tätergruppen Privatpersonen
Opfergruppen Juden
Tatmittel Schrift;
Elektronische Kommunikation
Gesellschaftliches Umfeld Soziale Medien
Ideologie Antisemitismus

Kurzfassung

Der Beschuldigte verfasste und verbreitete auf einer öffentlich zugänglichen Plattform unter seinem eigenen Namen die nachfolgenden Äusserungen: „Scheiss uf diä [Anmerkung der Staatsanwaltschaft: Juden] …ig bi alles andere als än rassischt…aber was wotsch vomä volk haltä wo än profeth as chrütz hat gnaglät…sogar im kuhran schteit das jesus ä profeth isch gsi. Di meischtä judä mache genau das mit mönschä us palästina… wo hitler mit ihnä het gmacht. u denä luegt keinä uf d finger..!!!“ Diese schriftlichen Äusserungen wurden in der Öffentlichkeit wahrgenommen und zum Teil wohlwollend kommentiert (tausende von Likes). Ausserdem erschienen während einigen Tagen Presseartikel dazu. Mit den gemachten Äusserungen rief der Beschuldigte gemäss der zuständigen Strafverfolgungsbehörde öffentlich zu Hass gegen die Juden auf.

Entscheid

Die zuständige Strafverfolgungsbehörde verurteilt den Beschuldigten wegen Rassendiskriminierung im Sinne von Art. 261bis StGB zu einer Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu je CHF 10.00. Ausserdem werden dem Beschuldigten die Verfahrenskosten auferlegt.