Fall 2015-013N

Antisemitischer Facebook-Beitrag: „Grinset sie ächt au soo hinderlistig und tüflisch wenn sie fotine vo Auschwitz gsehnd??! verfluchtes Volk“

Aargau

Verfahrensgeschichte
2015 2015-013N Die zuständige Strafverfolgungsbehörde verurteilt den Beschuldigten.
Juristische Suchbegriffe
Tathandlung / Objektiver Tatbestand Aufruf zu Hass und Diskriminierung (Abs. 1)
Schutzobjekt keine Ausführungen zum Schutzobjekt
Spezialfragen zum Tatbestand keine
Stichwörter
Tätergruppen Privatpersonen
Opfergruppen Juden
Tatmittel Schrift;
Elektronische Kommunikation
Gesellschaftliches Umfeld Soziale Medien
Ideologie Antisemitismus

Kurzfassung

Der Beschuldigte postete auf einer öffentlichen Facebook-Seite, die zu pro-palästinensischen Aktionen aufrief, folgende Beiträge: „Grinset sie ächt au soo hinderlistig und tüflisch wenn sie fotine vo Auschwitz gsehnd??! Verfluchtes Volk“ und „Du möngl kennsch mich ned also mim min Name ned is mul, wen der das ned passt was du do ine lissisch den halt dech ned da ine uf! Du bisch do ned in Israel, do chasch niemert ischüchtere! Zioniste zeiget sit johre ihres wahre gsicht und i mine Auge sends nüt wert! Wenn du das föteli und das was im gaza abgoht geil findsch denn bisch au so viel wert!“. Gemäss der Strafverfolgungsbehörde hat er damit vorsätzlich öffentlich gegen eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion zu Hass oder Diskriminierung aufgerufen, was nach Art. 261bis StGB strafbar ist.

Entscheid

Der Beschuldigte wird der Rassendiskriminierung gemäss Art. 261bis StGB schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je CHF 100.00, bedingt aufgeschoben bei einer Probezeit von zwei Jahren, verurteilt. Ausserdem wird er mit einer Busse vom CHF 1000.00 bestraft.