Zusammenfassung des Artikels
«Le monde numérique d’aujourd’hui et de demain» (französisch)
Autor
Phil Galland ist Programmleiter für digitales Marketing der Genfer CREA, Schule für strategisches (digital marketing and community management) und kreatives (künstlerische Leitung) Marketing- und Kommunikationsmanagement. pg@creageneve.com
Nahezu jeder zweite Mensch ist heute weltweit mit dem Internet verbunden. Dreis-sig Prozent der Weltbevölkerung nutzen die sozialen Netzwerke, die meisten über das Mobiltelefon. Allein im Jahr 2015 ist die Zahl der Mobiltelefonbesitzer gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent gestiegen. Nie zuvor ist eine Technologie so schnell gewachsen. Google, Apple, Facebook und Amazon (GAFA) beherrschen zusammen 55 Prozent unseres digitalen Lebens. Sie erobern immer neue Märkte und haben eine gemeinsame Währung: die Daten. Doch deren Wert wäre inexistent, wenn die gesammelten Informationen nicht irgendwie genutzt würden, denn wir konsumieren und kommunizieren nicht unbemerkt im Netz. Das sollte uns vor allem bewusst sein, wenn es um so heikle Themen wie den Rassismus geht. Über das Internet verbreitete rassistische Äusserungen sind rund um die Uhr, Tag für Tag zu finden. Es ist sehr einfach, hier Gleichgesinnten zu begegnen, die sich gegenseitig in ihren Meinungen bestärken. Über das Internet kann man sich bemerkbar machen, wichtig werden, und dafür scheinen rassistische Äusserungen besonders geeignet zu sein. Wer ein Pseudonym annimmt, hat erst noch das Gefühl, unsichtbar zu sein und für seine Kommentare keine Verantwortung übernehmen zu müssen, was im direkten Kontakt viel schwieriger wäre. Forscher haben festgestellt, dass anonyme Kommentare zwar extremer sind als die nicht anonymen, dass sich die Meinung der Einzelnen über eine ethische Frage aber durch sie nicht verändern lässt und es darum für Institutionen sinnvoller ist, sich für die Prävention einsetzen als für die Reaktion auf solche Kommentare.
Mit dem Ende der Anonymität könnte man auf ein Ende der rassistischen Äusserungen im Netz hoffen, doch diese Hoffnung ist vermutlich zu hoch gegriffen, denn offen rassistische Personen und Jugendliche auf der Suche nach Aufmerksamkeit werden sich auch weiterhin im Internet manifestieren.