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Oktober 2021 |
Grusswort der Präsidentin |
Sehr geehrte Damen und Herren Dies ist die erste Ausgabe des Newsletters der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR).
Mit dem Newsletter können wir Sie schneller über Aktualitäten informieren und Themen beleuchten, die für die EKR Priorität haben.
Diese erste Ausgabe widmet sich der Diskriminierung von Manouches/Sinti, Roma und Jenischen.
Die aktuelle Situation dieser Gruppen und die verschiedenen Formen der Stigmatisierung, denen sie in der Schweiz ausgesetzt sind, verdienen unsere volle Aufmerksamkeit. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre. Martine Brunschwig Graf, Präsidentin der EKR
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Fahrende Roma-Bettler: Zwischen Mittelalter und Social Media |
Es scheint auf den ersten Blick in der Natur der Sache zu liegen: das Thema bleibt, der Ort wechselt, ganz so, wie man das von «fahrendem Volk» erwartet.
Martin Luther publizierte 1528 eine Schrift mit dem Titel «Von der falschen Bettler Büeberey», gedruckt im deutschen Wittenberg.
Bekannt wurde die Schrift auch unter dem Titel «liber vagatorum», übersetzt: «Buch der Herumschweifenden».
2007 füllten die «Mendiants» die Spalten der Zeitungen in der Romandie.
2021 urteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass das Genfer Bettelverbot gegen Artikel 8 der «Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten» verstösst.
Die Basler Regierung versucht aktuell, ein möglichst umfassendes Bettelverbot und dieses Urteil unter einen Hut zu bringen.
Die EKR wird in diese Vorgänge involviert, weil die Bettler*innen in den sozialen Medien und Printmedien immer wieder pauschal als «Roma» dargestellt werden.
Armut ist jedoch eine soziale Problematik, eine Ethnisierung der Armen deshalb ein Vorgang, der die EKR zutiefst beunruhigt.
Den Ruf nach Heimschiebung liest man oft mit dem Hinweis, dass «diese Roma» schliesslich «Fahrende» seien und ihr Glück deshalb anderswo suchen sollen.
Tatsächlich leben in der Schweiz rund 50'000 Roma als unbescholtene Mitbürger*innen, auf die das Sammelsurium der Vorurteile zurückfällt.
Nicht besser geht es auch den über 30'000 Jenischen und Sinti.
Zu tief sitzen wohl manche der Jahrhunderte alten Vorurteile, wenn es darum geht, konkret und in der Nachbarschaft der hier ebenso lange verwurzelten Minderheit etwas Lebensraum zu sichern.
Integration in die Gesellschaft des 21.
Jahrhunderts beginnt im Schulzimmer, bei der Chancengleichheit für die Kinder der «Fahrenden» und beim Unterricht, der Geschichte, Kultur und Gegenwart der Jenischen, Sinti und Roma den folgenden Generationen profund und vorurteilslos vermittelt. Venanz Nobel, Kommissionsmitglied der EKR
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NEUES ZU DIESEM THEMA |
Factsheet EKR zu Jenische, Sinti/Manouches und Roma |
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Die EKR erstellt Themendossiers zu verschiedenen Problemkreisen des Diskriminierungsschutzes.
Ein erstes Dossier ist verfügbar und widmet sich den Jenische, Sinti/Manouches und Roma.
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Rechtsgutachten betreffend den Rechtsschutz der Fahrenden und Ihrer Organisationen in Bezug auf die rechtliche Sicherung von Halteplätzen |
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Der Schwerpunkt dieses Rechtsgutachtens liegt bei den Rechtsschutzfragen, die im Zusammenhang mit den Bemühungen stehen, die Zahl der Halteplätze auf ein angemessenes Niveau zu erhöhen.
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IM GESPRÄCH MIT ... |
Stefan Heinichen, Kommissionsmitglied der EKR |
1.
Woran arbeiten Sie gerade? Als professioneller Jugendarbeiter und interkultureller Mediator begleite ich junge Menschen, egal welcher Herkunft, in der Findung ihrer Identität und Perspektiven, damit sie einen Platz in unserer Gesellschaft finden können.
Im Bereich der interkulturellen Vermittlung zwischen Roma und Nicht-Roma haben Aufklärung und Konfliktlösungen in letzter Zeit Hochkonjunktur. 2.
Warum ist diese Arbeit wichtig? Die Roma-Minderheit fällt in der Schweiz kaum auf.
Jugendliche leben oftmals ohne grosse Perspektiven und fliehen deshalb in hiesige Subkulturen.
Tendenzen von Vorurteilen sowie Stereotypen nehmen bei Behörden, Medien und Politik zu.
Insbesondere die Bettelsituation in Basel zeigt ihre negative Wirkung. 3.
Wo sehen Sie Chancen/Schwierigkeiten in der Zukunft? Heranwachsende Roma sind in der Schweiz besser integriert als ältere Generationen.
Dennoch liegt es an unseren Behörden, Politikern sowie den Medien, als Gradmesser unserer demokratischen Gesellschaft, eine fördernde Umgebung für die Jugend zu schaffen.
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AKTUELL AUF DER EKR WEBSITE |
Tangram: Verschwörungstheorien, Fake News und Rassismus |
Welche Berührungspunkte haben Verschwörungsnarrative, Desinformation und Rassismus? Dieser brandaktuellen Frage geht die Zeitschrift Tangram der EKR in ihrer neusten Ausgabe nach.
Warum halten sich einige Verschwörungsmythen so hartnäckig? Warum zielen sie vor allem auf bestimmte Gruppen? Wie soll man auf dieses im Internet allgegenwärtige Phänomen reagieren? Mit dieser Tangram-Nummer will die EKR zum besseren Verständnis der unterschwelligen Mechanismen beitragen, die rassistische und diskriminierende Handlungen begünstigen.
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EKR Jahresbericht 2020 |
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Wollen Sie mehr zu den Tätigkeiten der EKR erfahren? Im Jahresbericht erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Aktivitäten und Veröffentlichungen der EKR im 2020.
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