TANGRAM 39

Mit welchen politischen Mitteln kann der Antisemitismus bekämpft werden?

Zusammenfassung des Artikels
«Pour une politique fédérale ciblée. Quelles politiques pour renforcer la prévention de l’antisémitisme ?» (französisch)

Autorin

Sabine Simkhovitch-Dreyfus ist Anwältin und Vizepräsidentin der Eidgenössischen Kommission gegen (EKR) und des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG).
sabine.simkhovitch@cabinetmayor.ch

Angesichts der Zunahme antisemitischer Taten, insbesondere im Internet, kommt man zum Schluss, dass die gegenwärtige Präventionspolitik kaum Wirkung zeitigt und dass Massnahmen auf nationaler Ebene erforderlich sind.

Seit einigen Jahren sind in der Schweiz vermehrt antisemitische Vorfälle zu verzeichnen. Meist handelt es sich um Beschimpfungen, die im Internet und in den sozialen Medien verbreitet werden. Für die Prävention müssen auf allen Ebenen geeigneten Mittel bereitgestellt werden. Voraussetzung dazu ist ein echter politischer Wille.

Heute ist die Bekämpfung von Diskriminierung mit den Massnahmen zur Integration von Ausländerinnen und Ausländern verbunden. Doch die meisten Jüdinnen und Juden der Schweiz sind hier geboren und aufgewachsen; sie müssen nicht integriert werden. Die aktuelle Politik ist daher nicht auf die Prävention des Antisemitismus ausgerichtet.

Angesichts der rasanten Entwicklung der Kommunikationsmittel, über die antisemitische Äusserungen verbreitet werden – Internet, soziale Medien –, braucht es auf nationaler Ebene Präventionsmassnahmen, Sensibilisierungskampagnen und spezifische Instrumente. In der Schule müssten geeignete didaktische Mittel für Schüler und Lehrkräfte eingesetzt werden.

Die jüdische Minderheit ist seit langem Teil der Schweizer Bevölkerung; sie hat zur Gestaltung unseres Landes beigetragen. In die Prävention von Antisemitismus zu investieren heisst, in unsere Zukunft und in ein funktionierendes Zusammenleben investieren!