Zusammenfassung des Artikels
«La capoeira : un outil d’intégration entre play et game» (französisch)
Autorin
Monica Aceti ist Oberassistentin am Institut für Soziologie der Universität Genf und Lehrbeauftragte für Bewegungs- und Sportwissenschaften an der Universität Freiburg.
monica.aceti@unifr.ch
Der Beitrag der Autorin dieses Artikels bezieht sich auf ihre Dissertation über die weltweite Verbreitung von Capoeira und den damit verbundenen interkulturellen Austausch.
Capoeira ist afro-brasilianischen Ursprungs und wird immer wieder als Mittel zur Integration von Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters und ethnischer Herkunft wahrgenommen. In Europa sind es häufig Schwarze aus den brasilianischen Favelas, die Capoeira praktizieren und unterrichten. Sie haben dabei einen interessanten sozialen Aufstiegs- und Integrationsweg durchlaufen. Gleichzeitig haben sie das kulturelle Erbe der Capoeira bewahrt. Bisweilen kann ihre zurückhaltende Wissensvermittlung das praktische Erlernen für europäische Neulinge erschweren, was auch ein gewisses Gefühl des «umgekehrten Rassismus» aufkommen lässt.
Zur Veranschaulichung des Beitrags der Capoeira zur Integration bedient sich die Autorin der Begriffe Spiel (play) und Wettkampf (game). Gemäss ihren Beobachtungen gibt es bei der heutigen Capoeira zwei Wege der Integration: der erste führt über die Migration: Professionelle Capoeira eröffnet den brasilianischen Capoeira-Sportlern gesellschaftliche Aufstiegsmöglichkeiten und die Anerkennung ihrer kulturellen und sportlichen Kompetenzen. Der zweite Weg steht im Zusammenhang mit der spielerischen Ausübung von Capoeira: Sie beruht auf der Geselligkeit und der Interaktion, das Spiel wird zu einer dialogischen Begegnungsform und kann dazu beitragen, dass man sich gegenseitig besser versteht.