Zusammenfassung des Artikels
«Fédérations et organisations sportives face au racisme - Comment empoignent-elles le problème ?» (französisch)
Autor
Jean-Loup Chappelet ist Professor am Hochschulinstitut für öffentliche Verwaltung (IDHEAP) der Universität Lausanne.
jean-loup.chappelet@unil.ch
Mit internationalen Wettkämpfen setzen sich Sportverbände offiziell für die Nichtdiskriminierung unter den Athletinnen und Athleten ein, was aber nicht heisst, dass in diesem Bereich alles perfekt ist. Sportanlässe waren schon immer Schauplatz rassistischer Vorfälle, und da sie an medialer Aufmerksamkeit gewonnen haben, sind sie zudem eine Plattform für politische Anliegen, manchmal auch für den Protest gegen Rassismus geworden.
Gleichzeitig hat sich in Europa bei einem gewissen Sportpublikum, insbesondere beim Fussballpublikum, ein latenter Rassismus entwickelt. Rassistische Slogans, beleidigende Spruchbänder und Affenlaute sind immer häufiger zu beobachten. Der Europarat hat darauf reagiert und 1985 ein Übereinkommen zur Bekämpfung von Gewalt abgeschlossen, das 2016 überarbeitet wurde. Viele Länder haben auch Gesetze gegen Hooliganismus erlassen.
Die Fussballorganisationen fühlen sich von diesen Ausfälligkeiten betroffen, können aber nur sportliche Sanktionen verhängen. Für das Eingreifen und Strafmassnahmen gegen schuldige Fans zählen sie auf den Staat, setzen aber auch auf Prävention (FARE Netzwerk, UEFA Programm Respect).
Die Bekämpfung des Rassismus im Sport ist auch einer der zentralen Aspekte im Kampf gegen die Korruption und für die Integrität des Sports. Verantwortlich dafür sind die Sportorganisationen, ihre Fernsehübertrager und ihre Sponsoren. Rassismusbekämpfung ist zudem auch unumgänglich geworden, um deren Finanzierung sicherzustellen und allgemein um die positiven Wirkung des Sports zu erhalten, was wiederum die Unterstützung durch die öffentliche Hand rechtfertigt.