Im Auftrag der Kantone, des Bundes und der Zivilgesellschaft unterstützt éducation21 als nationales Kompetenz- und Dienstleistungszentrum die Umsetzung und Verankerung von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) auf Ebene obligatorische Schule und Sek II.
Lehrpersonen und Schulleitungen finden bei éducation21 ein Sortiment mit geprüften Lernmedien, finanzielle Unterstützung und Beratung für Schul- und Klassenprojekte sowie Aus- und Weiterbildungsangebote.
Rassismusprävention ist ein wichtiger Beitrag zu einer BNE mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche auf ein selbstständiges und selbstverantwortliches Leben in einer vielfältigen und komplexen Welt vorzubereiten. Die aktuellen Migrationsbewegungen stellen Schulen vor Herausforderungen, denn gegenseitiges Verständnis und Respekt sind beim Zusammentreffen von Menschen mit unterschiedlichen Sicht- und Verhaltensweisen zentral. Und die im Lehrplan 21 als «Umgang mit Vielfalt» formulierte überfachliche Kompetenz geht noch weiter: In unserer postmodernen, pluralen Gesellschaft ist Vielfalt ein Kernmerkmal, das sich nicht nur auf Herkunft, sondern auch auf Geschlecht, Hautfarbe, Sprache, Kultur, Religion und Lebensweise bezieht und ein respektvolles Zusammenleben erst ermöglicht. Doch wie kann diese Kompetenz entwickelt werden?
Inhaltlich differenzierte und einfach umsetzbare Lernmedien sind für Lehrpersonen bei der Prävention und dem Kampf gegen Rassismus ein wichtiges Instrument. Zur Unterstützung macht éducation21 deshalb eine Vorselektion und prüft Lernmedien anhand inhaltlicher, didaktisch-methodischer und formaler Kriterien. Dabei ist es für Materialien im Bereich Rassismusprävention zentral, dass Texte und Bilder jegliche Form von Diskriminierung vermeiden und den bewussten Umgang mit Stereotypen fördern. Aktuell werden von rund 600 Titeln 162 deutsche, 93 französische und 72 italienische aus den Bereichen Rassismusprävention / Interkulturelle Pädagogik / Menschenrechte für alle Schulstufen zur Ausleihe und zum Kauf angeboten.
Zwei Herangehensweisen stehen für Lehrpersonen im Vordergrund: Einerseits kann präventiv für diskriminierendes Verhalten im Alltag sensibilisiert werden, andererseits können Lehrpersonen Rassismus oder anderen Formen von Diskriminierung entschieden entgegentreten. Nachfolgend werden geeignete Materialien für alle Schulstufen vorgestellt.
Durch interkulturelles Lernen soll ein bewusster Umgang mit Vorurteilen und mit kultureller Vielfalt geübt werden. Dieses Kurshandbuch ist zwar schon etwas älter, doch die Verbindung von Theorie und Praxis ist hier besonders gelungen und hat nach wie vor Gültigkeit. Es enthält viele direkt umsetzbare Übungen für alle Altersstufen, welche Lernenden einen praktischen Zugang zu Fragen der Identität, zur Kommunikation in Gruppen, zu Menschenrechten und Nachhaltiger Entwicklung ermöglichen. Besonders wertvoll für Pädagog/innen sind die Hinweise auf «Fettnäpfchen», welche im Unterricht wenn möglich vermieden werden sollten.
Samira kommt aus Syrien, Mehari hat eritreische Wurzeln und Saras palästinensische Familie ist auf der ganzen Welt verstreut. Und schaut man genauer hin, so kommen wir fast alle von woanders her. Einfühlsam, mit liebevoll gestalteten, comicartigen Illustrationen und anschaulichen Beispielen zeigt das Buch, warum Menschen in andere Länder gehen, wie es ist, wenn man flüchten muss und wie Vorurteile entstehen können. Alle da! stellt auf erfrischende Weise unser reichhaltiges Miteinander dar. Für den Zyklus 1 gibt es neu ein Lerndossier, das den Fokus auf das Kennenlernen der Vielfalt legt. Auf den ersten Blick banale Tätigkeiten wie lachen, streiten, singen usw. werden zum verbindenden Element. Das Bilderbuch eignet sich aber nicht nur für junge Lernende, auch im Zyklus 2 und 3 kann mit dem Buch gearbeitet werden: Dazu steht eine Begleitmappe, die aus einem Theaterstück zum Buch entstanden ist, mit Übungen zu den Themen Vielfalt, Krieg und Konflikte und Migration als Download zur Verfügung.
Die neun Filme der DVD beleuchten verschiedenste Aspekte des Themas «Fremdsein». Sie handeln von Ängsten, Klischeebildern und Vorurteilen und von deren Überwindung. Sie zeigen, dass man Begegnungen wagen und miteinander sprechen muss, um Missverständnisse zu vermeiden. Die vorgeschlagenen Aktivitäten des pädagogischen Begleitmaterials tragen zum Erwerb verschiedener überfachlicher Kompetenzen bei, u.a. in den Bereichen Selbstreflexion, Perspektivenwechsel, Wertediskurs (eigene und fremde Werthaltungen einander gegenüberstellen und kritisch hinterfragen), kreative Ideen entwickeln und methodische Kompetenzen (Recherche, Zusammenarbeit und Partizipation).
Wer will schon Rassist oder Rassistin genannt werden?! Dieudonné und seine Freunde und Freundinnen nehmen den Alltag unter die Lupe und stossen dabei auf unterschiedlichste rassistische und diskriminierende Handlungen. Die Comic-Geschichten (ab 7. Schuljahr) sind begleitet von didaktischen Anregungen und können ergänzend mit einer Posterserie vertieft werden.
Das respektvolle Klassenzimmer als methodische Grundlage hilft Schüler/-innen im Alter von sieben bis zwölf Jahren Kompetenzen für Problem- und Konfliktlösungen sowie einfühlsames Zuhören zu erwerben. Mit mehr als 20 interaktiven Unterrichtsvorschlägen, Materialien und Textvorlagen – alles auf Grundlage der Gewaltfreien Kommunikation – erhalten Lehrpersonen wirkungsvolle Werkzeuge für einen kooperativen und engagierten Unterricht.
Das Handbuch hilft Lehrpersonen, dem Thema Vorurteile in der Schule zu begegnen. Die Beiträge berücksichtigen den Wissens- und Entwicklungsstand der angesprochenen Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen, die besondere Sensibilität bezüglich Bildung und Übernahme von Vorurteilen zeigt. Das Buch setzt sich aus theoretischen Ansätzen zur Problemlösung, Leitideen für eine vorurteilssensible Schule und konkreten Anregungen für die Unterrichtspraxis zusammen
Dieses Kartenspiel wird in Viererteams gespielt. Die grünen Karten schildern schwierige Situationen aus dem Schulalltag, welche die Schülerinnen und Schüler reflektieren mit dem Ziel, zusammen eine Lösung zu finden. Dieses partizipative Spiel gibt Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, über fassbare und reelle Situationen und deren Komplexität nachzudenken sowie verschiedene Interaktions- und konkrete Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Ein Grossteil der von éducation21 geprüften Lernmedien ist in den Didaktischen Zentren der französischen und der deutschen Schweiz verfügbar. Mit vielen Didaktischen Zentren besteht eine enge Zusammenarbeit, um dem Lehrpersonal qualitativ hochstehende Materialien zugänglich zu machen.
Alle Titel können unter www.education21.ch bestellt werden.
Du matériel didactique au service de la prévention du racisme
(Kurzversion)
Materiali didattici per la prevenzione del razzismo
(Kurzversion)