TANGRAM 37

Wie erklärt man jugendlichen, was Rassismus ist

Zusammenfassung des Artikels
« Ils sont sensibles aux questions de discrimination et de préjugés ». Le racisme expliqué aux ados» (französisch)

Noémie Prod’hom ist Lehrerin in Lausanne und benutzt die Lernmedien von education21, um das Thema Rassismus mit ihren 14- bis 16-jährigen Schülerinnen und Schülern zu behandeln.

Noémie Prod’hom arbeitet in einem temporären, schulalternativen Beschäftigungsprogramm («module d’activités temporaires et alternatives à la scolarité / MATAS»), das schulmüde Schülerinnen und Schüler wieder neu motivieren soll. Während dreier Monate verlassen sie zeitweise ihre Klasse, um in einer Erziehungseinrichtung zu arbeiten, wo sie von einer Erziehern, einer Lehrerin und einem Sozialpädagogen betreut werden. Die Jugendllichen besuchen dort beispielsweise berufsvorbereitende Ateliers und leisten sozialpädagogische Arbeiten.

Häufig handelt es sich um Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die zwischen zwei Kulturen stehen und daher destabilisiert sein können. Die Arbeiten, die man ihnen aufträgt, sollen ihre Verankerung im neuen Lebensraum erleichtern und gleichzeitig die Verbindung zum Herkunftsland aufrechterhalten. Dadurch sollen die Jugendlichen am sozialen Leben teilnehmen und sich Fragen stellen über sich und die Welt, dies namentlich auch im Zusammenhang mit dem Thema Rassendiskriminierung.

Noémie Prod’hom greift diese Problematik auch jedes Jahr während der Aktionswoche gegen Rassismus auf und nutzt dazu die Lernmedien von Education21 (z. B. Videos), die ihrer Meinung nach sehr gut, vielfältig und für Jugendliche sehr geeignet sind. Sie liest mit ihren Schülerinnen und Schülern auch Biografien von Symbolfiguren wie Martin Luther King, Nelson Mandela oder Rosa Parks.Um Jugendliche mit Lernschwierigkeiten neu zu motivieren, muss man ihnen ehrgeizige, anspruchsvolle Themen vorschlagen, denn sie sind interessiert an Fragen wie Diskriminierung und Vorurteile, die sie mit ihrem eigenen Leben in Verbindung bringen können.

Das Interview führte Sylvie Jacquat , EKR.
sylvie.jacquat@gs-edi.admin.ch